Der Wecker hat nicht geklingelt und wir haben doch tatsächlich bis 08.30 Uhr geschlafen. Nach einem schnellen Frühstück fahren wir nur 20 km bis nach Te Anau. Die kleine Stadt gilt als Einfallstor für den Milford Sound. Ich habe gelesen und auch von Verena gehört, dass wir unbedingt ins Fjordland Cinema müssen, um dort den Dokumentarfilm Ata Whenua zu sehen. In nur 32 Minuten wird die unbeschreibliche Fjordlandschaft von Neuseeland in spektukulären Bildern gezeigt. Die Musik ist mit das Beste daran, sie verstärkt die eh schon eindrucksvollen Bilder. Selbst Jaron sitzt still im Kinosessel und guckt gebannt zu. Ein wirklich toller Tip!
Danach spazieren wir durch den Ort. Ein super Spielplatz erfreut unseren Sohnemann und wir hängen gleich die Mittagspause ran. Gestärkt mit selbstgemachten Sandwiches, Fish&Chips sowie Wanderkarten und jeder Menge Infos treten wir die 120 km Etappe bis zum Milford Sound an.
Wir fahren absichtlich erst nachmittags los. Vormittags fahren ganze Herrscharen von Reisebussen los, um eine Schiffstour durch den Milford Sound zu machen und danach gleich wieder abzureisen. Wir bewegen uns somit entgegen des großen Touristenstroms, was sich angenehm fahren lässt.
Die ersten Kilometer entlang am Lake Te Anau sind verglichen mit dem was danach kommt recht harmlos und unspektakulär. Je weiter wir nach Norden fahren, desto eindrucksvoller ist die Landschaft. Wir fahren durch eine offensichtlich feuchte Region. Sämtliche der hier zahlreich vorhandenen Bäume sind dicht mit Moos bewachsen. Der Milford Sound gilt als eine der regenreichsten Regionen der Welt. Bei 180 Regentagen pro Jahr fallen über 6m Regen pro Quadratmeter. Das ist so viel, dass sich über dem Meerwasser des Sounds dauerhaft eine mehrere Meter dicke Schicht Süßwasser halten kann.
Die Fahrt wird zunehmend spannender, hinter jeder Kurve möchte man am liebsten einen Fotostop einlegen, wo es möglich ist wie z.B. an den Mirror Lakes, vor der Einfahrt zum Homer Tunnel oder an den raren Lookout Punkten nutzen wir die Gelegenheit für ein paar Fotos.
Die Straße endet am Bootsanleger. Auf Rädern kommt man jetzt nicht mehr weiter. Auf dem Parkplatz erwartet uns eine kleine Enttäuschung. Wir hatten geplant auf Selbigem zu nächtigen – ein Tipp in einem Reiseführer hat uns darauf gebracht. Das Übernachten ist mittlerweile verboten. Anstatt eine Strafe von 40 NZD zu riskieren, entscheiden wir uns für die nah gelegene Milford Sound Lodge. Nicht billiger als die mögliche Strafe, aber dafür mit Stromanschluss und sehr angenehmen sanitären Einrichtungen.
Bereits gestern haben wir unsere Schiffsfahrt durch den Milford Sound gebucht. Per Onlinebuchung gab es 10% Rabatt. Gleich nach dem Frühstück und wohl noch bevor die Reisebusse ankommen, beginnen wir unsere 2,5 stündige Tour.
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