Die 17 km Wanderung haben wir alle gut überstanden. Am nächsten Morgen fuhren wir die letzten 100 km bis zur Spitze der Nordinsel. Unser Ziel war jedoch nicht das Cape Reinga, sondern der nördlichste Campingplatz Neuseelands Tapotupotu.
Ein DOC Campingplatz mit einem herrlichen Strand und tieef in der Natur. Zur Abwechslung war der Platz sehr gut besucht. Bisher haben wir eher leere Plätze erlebt. Dennoch bleibt alles sehr ruhig und entspannt.
Vom Campingplatz kann man bis zum Cape Reinga wandern. Zusammen mit Jaron diese Wanderung zu machen, ist Plan für morgen. Karina und Béla verzichten, eine Streckenmarkierung, die für die 5 km ganze 3 Stunden angibt, verheißt keinen einfachen Spaziergang.
Die Wanderung war klasse und gleichzeitig ziemlich anstrengend. Vom Meeresspiegel gings auf ca. 150 m steil bergauf und immer am Rand einer Klippe entlang. Dann ebenso steil wieder runter bis zu einem kleinen Strand. Wir waren also wieder bei 0 m. Jetzt gings wieder konstant steil hoch auf ca. 200 m. Jaron immer quatschend vorne weg während mir zunehmend die Lunge aus dem Hals hing und die Beine schwerer wurden. Oben angekommen war das Cape Reinga schon in Sichtweite. Also schnell hin und Fotos machen. Zu unserem Glück waren kaum andere Touris da. Nach einer Mittagspause direkt am Leuchtturm brechen wir wieder auf. Wir müssen ja den Weg noch zurück laufen. Jetzt strömen Massen an Menschen an uns vorbei. Glück gehabt, dass die erst jetzt ankommen.
Der Rückweg ist nicht minder anstrengend. Die Mittagssonne ist inzwischen da und wir haben schon den Hinweg in den Beinen. Jaron immer noch vorne weg, mich antreibend und motzend bei jeder Pause, die ich einlege.

Nach nur 4,5 Stunden sind wir wieder am Wohnmobil. Wir sind die Tour also zwei Stunden schneller gelaufen als sie normalerweise dauert. Kein Wunder dass ich so fertig bin. Bei Jaron keine Spur von Müdigkeit.
Damit auch Karina das Cape sehen kann, fahren wir noch einmal hin. Jetzt scheint auch mehr die Sonne. Gut für weitere Fotos. 🙂 Unser Nachtlager haben wir heute am Rarawa Beach aufgeschlagen. Wieder ein DOC Platz, wieder am Strand. Für 20 NZ$ stehen wir wieder ziemlich ruhig und direkt unter einem Pohutukawa, dem neuseeländischen Christmas Tree, der natürlich kein klassischer Weihnachtsbaum ist. Vielmehr blüht dieser Baum um die Weihnachtszeit schön rot und wird deshalb so genannt.

Der Strand hier ist der Wahnsinn. Weißer Sand, der glatt als Mehl durchgehen könnte, soweit das Auge reicht. Außer Béla haben wir alle ein erfrischendes Bad im Pazifik genommen bevor der Tag mit dem Abendessen endete.
