Zuletzt hatte euch René ja bereits von unserem „tollen“ Westküstenwetter berichtet. Am Morgen hatten wir noch überflutete Straßen und die Räumaktion des Baumes und was passiert dann? Das Wetter dreht mal wieder und am Nachmittag schönster Sonnenschein.
Als wäre nie was gewesen. Wir haben die Sonne gleich genutzt und sind an den Lake Matheson gefahren, den man in ca. einer Stunde umrunden kann. Bei glattem Seespiegel könnte man wohl sogar die Berge sich spiegeln sehen, aber das wäre nun wirklich zuviel des Guten gewesen. 😉
Jedenfalls sind wir bei Sonne am Fox Gletscher angekommen und hatten noch einen schönen Nachmittag auf dem Campingplatz. Modernste Ausstattung und sogar endlich mal ein Familienbad. Beide Jungs konnten das erste Mal wieder eine Badewanne teilen und beide waren sichtlich glücklich darüber, wie unsere Bilder beweisen.
Wir hatten fast den Eindruck, Béla hatte vergessen was eine Badewanne ist – am Anfang klammerte er sich wie verrückt an meinen Arm. Denn sonst hat er jetzt wochenlang mit Papa zusammen schnell geduscht – fast jedes Mal mit Geschrei. Nun gut, am Abend habe ich noch schnell das Wohnmobil dekoriert und dann war es am Donnerstag, 02.02.17 soweit: Jaron wurde 9 Jahre alt und hatte seinen ersten Geburtstag im Wohnmobil. Er freute sich über die Kerzen und die Geschenke und wollte natürlich sofort sein Lego Set zusammenbauen. Wir schmissen für Ihn sogar unsere Musikbox mit Seeed an und alle tanzten durch das Wohnmobil.
Zum Frühstück gab es den äußerst leckeren Schokokuchen und auch Béla spürte, heute ist irgendwas anders. Er hatte sofort die Luftballons im Visier!
Der Himmel war leider zugezogen und dennoch machten wir uns auf den Weg um die beiden Gletscher Fox und Franz Josef näher zu erkunden. Beim letzten Mal konnten wir zumindest den Fox
Gletscher aus der Nähe im Sonnenschein bestaunen. Dieses Mal jedoch waren beide Zugänge nicht einmal annähernd begehbar, d.h. durch die Regenmengen wurden sie teilweise abgesperrt und man sah total wenig von den Gletschern.
Außerdem ist es wohl in den letzten Jahren immer wieder zu Felsbrüchen gekommen, sodass derzeit nur noch Heliflüge mit Landungen auf dem Eis angeboten werden. René war sichtlich enttäuscht und auch ich dachte mir, schade dass wir nicht mehr sehen konnten.
Einen Heliflug hätte ich Jaron gerne zum Geburtstag geschenkt, aber da waren sie schon ausgebucht. Also hatte ich dies für Freitag geplant und ihm nichts verraten. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg, aber dann erfuhren wir, dass aufgrund der Wolken kein Flug möglich sei und wir nur abwarten konnten (ca 2-3h) oder das Geld zurückerstattet bekämen. Jetzt hatte ich sofort 2 Probleme: 1. ein trauriger Jaron, der sich so darauf gefreut hatte im Eis zu wandern und dem Gletscher ganz nahe zu kommen und 2. was mache ich jetzt 3h und wie soll ich René Bescheid geben, wenn ich seine neuseeländische Handynummer nicht in meinem Handy habe, das dazu noch mit deutscher Nummer nicht funktioniert??? Oh Mann, ich erwog schon ihm eine Email zukommen zu lassen, wusste aber er würde sie wahrscheinlich nicht lesen. Über diesen Fall der Absage hatten wir dummerweise nicht gesprochen! Merke: Neuseeländische Nummer auch im Partnerhandy abspeichern!!!
Wie es der Zufall will, gucke ich plötzlich auf die Straße und wer läuft da? René ist mit Bela noch spazieren und war gar nicht weg. Glück im Unglück nennt man das wohl. 😉 Jedenfalls entschieden wir uns das Geld zu nehmen und weiterzufahren, denn wir ahnten mal wieder: Mit Westküstenwetter weißt du nie was kommt. Den restlichen Tag verbrachten wir dann am Lake Mahinapua, dort zeigt sich – ihr ahnt es schon – dann nachmittags die Sonne und wir hatten einen schönen Stellplatz am See. Es war also halb so schlimm, außer dass wir den Traum von einem erneuten Gletscherflug aufgeben mussten. Naja es kann nicht alles klappen – am Milford Sound hatten wir dafür umso mehr GLück wie ihr wisst. Und ich hatte auch schon eine Ersatzidee für Jaron in petto, die sich vielleicht morgen mit etwas Glück umsetzten lässt.