Wir starten gegen 10 mit unserer Fahrt in Richtung Tongariro Nationalpark und fahren gemütlich die ersten 70 km bis nach Whanganui. Uns umgibt nur eintöniges Farmland und wir wünschen uns die spannende Südinsel zurück. Allmählich verändert sich die Landschaft und wird hügeliger. In Whanganui decken wir uns mit Infobroschüren ein, denn die nächsten Tage wollen wir wandern und den Vulkan Tongariro näher unter die Lupe nehmen. Unsere Mittagspause verbringen wir im Ort und erklimmen den Hügel Durie Hill. Aber nicht etwa nur zu Fuß, durch einen 200 m langen Tunnel geht es bis zu einem Fahrstuhl, der uns auf den Hügel fährt. Selbstredend ist der Tunnel und Fahrstuhl absolut kindertauglich und löst mit seinem Echo Begeisterung aus.
Dann steht ein wichtiges Tagesziel an: Die Fahrt soll uns über die Whanganui River Road führen. Der Reiseführer gibt zu bedenken, dass sich diese 64 km nicht für lange Camper eignen, da die Strecke nicht nur kurvenreich und eng, sondern auch teilweise unbefestigt ist. Als ich das Verkehrsschild mit den Schlängeln sehe, wird mir schon beim Anblick flau im Magen. Aber Rene freut sich schon und fühlt sich trotz Ermahnung erst angespornt. Entlang des Flusses führt die Straße und ist wirklich schön. Es herrscht nur wenig Verkehr und uns begegnet auch kein anderes Wohnmobil, dafür aber ein großer Holzlaster. Wir halten den Atem an, kann man die Außenspiegel nicht auch einklappen? Es geht mal wieder gut und ich denke schlimmer kann es nicht mehr kommen. An manchen Stellen ist die Straße dem Abhang gefährlich nahe, und wie besagt extrem kurvenreich. Wer kann dabei prima schlafen? Jaron nutzt die Fahrt mal wieder für ein kurzes Nickerchen. Die letzten 10 km haben es in sich: Nur Schotterpiste und jetzt wird wieder klar wieso hier keine Camper fahren. Alle haben Hunger und wir essen munter Kekse, da es ja nur langsam vorwärts geht. Da fällt Jaron auf, dass wir noch nie bei Schotter gevespert haben. Ein neues Wort entsteht: Die Schottervesper.
Kaum haben wir die Whanganui River Road beendet, atme ich nur kurz auf. Die weitere Strecke ist ja fast noch schlimmer und schlängelt sich durch die Berge. Dafür bietet sich uns ein Traumanblick auf die vor uns liegenden Berge und Vulkane. Nach weiteren 30 km ist es geschafft, wir erreichen Whakapapa Village. Und die nächsten Touren sind schon geplant: Rene will morgen den Tongariro Alpine Crossing Weg mit nur 19 km laufen.
1 Kommentar
Willkommen zurück in der „Zivilisation“ der Nordinsel. Gewöhnt euch ruhig so langsam wieder an etwas mehr Leben, das kann ja auch spannend sein. Und nicht gleich „übermütig“ werden, wenn mal wieder eine riskante Schotterpiste lockt!
Da gefällt mir die alpine Wanderung schon besser, mit ein wenig „Lauftraining“ auch sicher zu schaffen, selbst für Jaron, sofer es genug zu entdecken gibt. Ich fürchte, da macht einer von euch eher schlapp. Wir sind gespannt!
Bei uns bekommt der Winter nicht genug und kehrt immer wieder mit ordentlichen Schbeefällen zurück. Heute Morgen sah die Winterlandschaft bei -12°C wunderschön aus, bis Ostern soll es voraussichtlich auch nicht viel wärmer werden. So langsam reichts dann aber auch. Also genießt eure Sonne …