Das Schöne an unserem Urlaub ist die Ungeplantheit, wir können jeden Morgen neu entscheiden wohin es geht und oft wissen wir weder wo wir abends halten werden oder was sich spontan ergibt. Heute fahren wir zur Kauri Coast und da ergibt sich die Möglichkeit noch einen Zwischenstop bei den Wairere Boulders einzulegen. Ein netter Schweizer empfängt uns und erklärt, dass er diesen Naturpark mit alten Basalt Felsbrocken entdeckt und begehbar gemacht hat. Diese alten Basaltsteine sind ca. 2.6 bis 2.8 Mio. Jahre alt und das Produkt einer abgekühlten Lavaschicht. Wir erkunden diesen einzigartigen Park und klettern plötzlich zwischen Felsspalten, die Rillen von bis zu 1 m Tiefe haben. Das ist ganz nach Jarons Geschmack und erinnert ihn an den Höllenstieg. Beim „Bushpool“- einem kleinen Tümpel, machen wir unser Mittagspicknick. Im Anschluss geht es weiter Richtung Opononi, denn da war ja noch was… Hier kann man ein Wassertaxi buchen und sich hinüber zur anderen Seite des Hokianga Harbour bringen lassen. Dort warten große Sanddünen auf uns, die zum Sandboarding einladen.
Doch dann große Enttäuschung. Am frühen Nachmittag gibts am Sonntag kein Wassertaxi mehr. Jarons Entäuschung läßt sich nur mit einem Eis mildern. Schnell haben wir unseren Tagesplan an die Umstände angepasst. Wir fahren einige Kilometer zurück bis nach Koutu. Dort sind die Koutu Boulders zu bestaunen. Die sind durch das gleiche Phänomen entstanden wie die Moeraki Boulders. Doch in Koutu sind die Steine nicht nur um einiges größer, es sind viel mehr Steine und es sind keine Touris da. Wir waren ganz allein dort und hatten alle Steine für uns allein. Ein echtes Highlight, nicht nur der Fotos wegen. Jetzt haben wir es uns in Rawene gemütlich gemacht und wollen morgen die Sanddünen bezwingen.
Nordinsel
Die letzten 2 Tage sind wir sehr viel gefahren und waren abends zu müde für einen Artikel. Aber der Reihe nach: Am Hot Water Beach, wo wir so traumhaft übernachtet hatten, fing es mitten in der Nacht an zu regnen. Auch am Freitag morgen nieselte es noch und wir sahen unsere Pläne für ein „heißes Hotpoolbad“ gefährdet. Gegen 9:30 Uhr waren wir am Strand und mit uns natürlich auch schon viele Andere. Die heißen Quellen waren alle schon „besetzt“ bzw. waren mitten im Meer, sodass man sich keine Begrenzung drumherum bauen konnte. Lustig war es allemal, Jaron griff sich den Spaten und baute sich seinen ganz eigenen Pool bzw. Löcher im Sand. Auch das australische Fernsehen war da, um einen Moderator zu filmen, der ebenfalls ein heißes Bad nahm. Schnuppi wurde „entdeckt“ und kommt vielleicht mit in die Reportage! Wir halten euch auf dem Laufenden.
Danach fuhren wir durch den wunderschönen Coromandel Forest hindurch, sahen bereits erste Kauribäume und ab ging es auf die Autobahn in Richtung Auckland. Der Verkehr auf 3 bzw. 4 Spuren verlangte Rene alles ab, vor allem als uns plötzlich jemand die Vorfahrt nahm. Nur mit Glück konnten wir ausweichen und einen Unfall vermeiden. Von Auckland selbst haben wir schon mal den Skytower gesehen und sind über die berühmte Harbour Bridge gefahren. Weiter ging es in den Wenderholm Regional Park in die Nähe von Waiwera, ein schönes Naturschutzgebiet mit freien Camperplätzen mitten auf der Wiese. Nach einem netten Spaziergang und einem sonnigen Abendessen auf der Picknickbank fielen wir einfach müde ins Bett.
Am Samstag morgen hatten wir unser nächstes Ziel im Blick: Die 20 m hohen Whangarei Falls. Entlang der Küste legten wir noch einen Zwischenstop in Mangawhai ein und liefen am langen Sandstrand entlang. Jaron entdeckte eine Sanddüne und hatte Riesenspaß diese herunterzulaufen. Eine neue Idee für unsere restlichen Tage bzw. Reiseroute war geboren – ihr werdet sehen!
Gegen Nachmittag erreichten wir die Whangarei Falls und Rene konnte gerade noch 2 Fotos machen bis der Akku alle war. Eine weitere Premiere in diesem Urlaub, da die 2! Ersatzakkus selbstverständlich aufgeladen im Camper lagen. Anschließend fuhren wir in die bei Urlaubern beliebte Bay of Islands und suchten uns bei Paihi einen netten Platz direkt am Wasser. Neben einem tollen Spielplatz fand Jaron auch einen alten Traktor höchst spannend und wir hatten endlich mal Free Wifi und konnten den ganzen Abend mal entspannt surfen und schon neue Pläne für Auckland schmieden.
So langsam merken wir das es Herbst wird. Die Tage werden zunehmend kürzer und die Nächte kälter. Aber tagsüber hält sich die Sonne noch kräftig am Himmel und verschönert uns den Tag, wenn es nicht gerade kurzzeitig nieselt oder sich Wolken vorschieben. Das nehmen wir gerne in Kauf im Vergleich mit Schneematsch in Berlin!
Noch vor 7 werden wir vom Schreihals sowie unseren Autonachbarn geweckt. Der Sonnenaufgang liefert gleich die ersten Fotomotive und Rene ist entzückt. Er mahnt ein schnelles Frühstück an, damit die Cove nicht so überlaufen ist. Gegen 8:30 Uhr und 5! Toastscheiben später in Jarons Bauch, wandern wir ca. 35 min zu der wunderschönen Cathedral Cove. Das Meer ist wieder türkisblau und es erinnert mich irgendwie an die Algarve. Fotos über Fotos werden gemacht und unsere Füße gleiten durch den feinen Sand.
Mist denke ich, warum haben wir die Badesachen nur vergessen! Egal, Jaron rennt den ganzen Strand auf und ab, bis alle Klamotten naß sind. Es ist einfach zu herrlich! Gegen 10 wird es merklich voller und gerade als wir aufbrechen kommt eine Horde Schulkinder an. Mal wieder fast alle barfuß, Jaron wundert sich wie deren Füße den teils steinigen Weg aushalten. Rene hingegen zieht seine Flip-Flops nur noch zum Schlafen aus.
Gegen Mittag fahren wir weiter zum nur wenige Kilometer entfernten Hot Water Beach und wollen heute noch zum Strand. Eine tolle 4 Sterne Campinganlage haben wir uns nach 2 Tagen ohne Dusche echt verdient. Hier gibt es eine super Trampolinanlage und selbst ein Familienbadezimmer.
Am Nachmittag laufen wir dann zum Strand, es herrscht gerade Flut und ist windig. Die hohen Wellen spritzen Jaron schon im Stehen komplett naß, er findets toll und wir passen auf. Erst am Abend kann man gegen 19:30 Uhr mit seinem Spaten anrücken um die heißen Quellen im Strand „anzuzapfen“. Aber dann ist die Sonne sicher weg und wir beschließen das lieber auf den Morgen zu verlegen. Ach hätten wir nur ein paar Tage mehr…
Mitten im Wald auf der Coromandel Halbinsel starten wir unseren heutigen Wandertag. Auf dem Doc Campingplatz Dickey Flat haben wir übernachtet und laufen nun den Crown Track bis zur beliebten Karangahake Gorge. Der Weg fängt harmlos durch dichtes Gebüsch an, wir passieren 2 weitere Hängebrücken und dann folgt Jarons Hit des Tages: Endlich wollen wir mit unserer Taschenlampe einen 150 m langen Tunnel durchwandern. Es geht über kleine Steine tief hinein, allerdings wird es immer matschiger und große Pfützen erschweren uns den Weg. Im Schneckentempo kommen wir voran, nicht zuletzt weil noch diskutiert wird wer wie die Lampe hält und wer was sehen möchte. Ich bin erleichtert als wir alle unversehrt draußen sind und habe nicht vor zum Tunnelwanderer zu werden! Weiter geht es immer am Fluss entlang und wir sehen erste Spuren der früheren Goldminen. Überall ragen alte Wasserrohre aus dem Boden, die man teilweise auch überklettern muss. Wir erreichen nach 1,5 h die Highlights der Strecke und können auf Bildern ansehen, wie um ca. 1890 fleißige Bergleute das Pumphaus erbaut haben und wie die vielen Tunnel entstanden sind. Der kleine Mann möchte am liebsten jede Höhle auskundschaften, egal wie tief sie ist. Da folgt der nächste Abschnitt: der Windows Walk. Durch den Berg verliefen einst Schienen und es wurden Ausgucke eingebaut, die wie Fenster wirken. Cool, das ist Jarons Wort dafür und sein heutiger Lieblingsteil der Strecke.
Nach einem Mittagssnack durchlaufen wir einen 1 km langen ehemaligen Eisenbahntunnel. Darin gibts eine spärliche Beleuchtung welche jedoch nicht davon abhält die Taschenlampe einzusetzen. Die Strecke nach dem Tunnel ist sehr interessant, teilweise direkt am Fluss verlaufend bringt sie uns zurück nach Karangahake. Hier stellt Karina fest, dass wir nach bereits etwa acht gelaufenen Kilometern noch weitere 4,5 km zurück bis zum Campingplatz laufen müssen. Der bereits lieb gewonnene Tunnel wird dabei erneut durchquert. Insgesamt haben wir heute locker 13 km geschafft, und von Müdigkeit bei Jaron keine Spur.
Jetzt gehts ins Wohnmobil und ab Richtung Norden. Das Tagesziel sind heute die Cathedral Cove. Die Fahrt führt uns über immergrüne Hügel und erinnert uns stark an die Südinsel. Kein Wunder, dass die Coromandel Halbinsel so beliebt ist. Bei untergehender Sonne erreichen wir den Parkplatz, welcher heute auch gleichzeitig unser Standplatz ist. Hier dürfen auf insgesamt sechs (offiziellen) Stellplätzen Camper stehen.
Heute starten wir los, um als erstes eine Kiwi Plantage bei Te Puke zu besuchen. Bei Kiwi360 kann man eine kleine Tour über die Plantage buchen, und erfährt alles über die gesündeste Frucht der Welt. Neben den grünen Kiwis werden auch gelbe Kiwis angebaut, allerdings ist diese Sorte seit 2 Jahren von Schädlingen befallen und weltweit hat noch niemand es geschafft, diese zu bekämpfen. Dabei schmecken die gelben um ein vielfaches süßer und sind total lecker. Leider können wir nur den Saft probieren. Kiwis werden bei einem Zuckergehalt von 6,5% geerntet, noch bevor der Reifungsprozess startet. Dann können sie bis zu 10 Monate im Kühllager gekühlt werden, bevor sie in 78 Länder verschifft werden. Da Neuseeland nur 50 Schiffe besitzt sind sie nicht der größte Exporteur, aber falls Zespri als Marke drauf steht, dann kommen sie definitiv aus Neuseeland. In Zukunft werden wir wohl noch öfter beim Essen von Kiwis an NZ denken.
Als nächstes Ziel steuern wir nördlich Tauranga an und wollen den Mount Maunganui besteigen. Am Fuße des Berges angekommen, muss Jaron dringend mal einen Mittagsschlaf abhalten, denn seine Laune ist auf dem Tiefpunkt. Abends will es mit dem Einschlafen oft nicht klappen und morgens nicht mit dem „länger schlafen“ – sein Schlaf Defizit bringt uns dann irgendwann alle auf die Palme.
Der Besuch des Mount Maunganui wird somit nur ein Einzelausflug. Karina liest während der Mittagspause und ich kracksel allein auf den 232 m hohen Berg. Obwohl der Gipfel ein schönes Ziel ist, wird er von sehr vielen Einheimischen als Trimmdich-Pfad benutzt, und weniger von Touristen. Der Weg windet sich über eine konstante Steigung recht fix bis zum Gipfel, welcher einen hervorragenden Überblick über die Stadt, den Hafen und das Meer bietet. Bergauf sind die Einheimischen im zügigen Schritt in Richtung Gipfel unterwegs, bergab joggen sie den steilen Schotterweg – das war bei brütender Mittagshitze seltsam anzuschauen.
Danach orientieren wir uns weiter Richtung Norden. Die Coromandel Halbinsel steht als Nächstes auf dem Plan. Wir landen mitten im Wald, nahe der Karangahake Gorge. Den Weg zum Doc Campingplatz am Fluss kennt unser elektronisches Kartenmaterial nicht. Es zeigt nur weiß an, wo wir plötzlich eine geteerte Straße vorfanden. Morgen werden wieder fleißig die Wanderschuhe zum Einsatz kommen.
Um 7 weckt uns pünktlich unser kleiner Schnatterich und verkündet, dass es nicht regnet. Das sind ja gute Aussichten am See Rerewhakaaitu. Heute haben wir gleich zwei wichtige Termine: Zunächst fahren wir nach Whakarewarewa in ein lebendiges Thermaldorf, das den Maoris gehört und von einigen noch immer bewohnt wird. Hier kann man mehr über ihr Leben und ihre Traditionen erfahren, und sieht vor allem wie sie leben. Durch die geothermischen Vorgänge war es in ihren Häusern aber irgendwann nicht mehr sicher genug. Heute leben Sie gleich hinter dem Dorf und kochen und baden aber noch dort. Jaron ist fasziniert, wie plötzlich Maiskolben in einem kochend heißen Pool hängen und gar werden sollen in dem schönen blauen Wasser. Überall qualmt, blubbert und stinkt es fürchterlich.
In kleinen Holzlöchern in der Erde wird das beliebte Maori-Essen Hangi gekocht. Außerdem sehen wir ein echtes Marae – ein Versammlungshaus und wer stellt wieder fest, dass dort sogar Teppich liegt? Im Te Papa Museum gab es überall nur Holz. Der Abschluss ist jedoch eine kulturelle Darbietung ihrer Tänze und Gesänge. Da lauschen sowohl die Großen als auch die Kleinen! Der beliebte Kriegstanz, der Haka ist eine echte Augenweide. Die Männer trommeln sich auf die Brust, rollen die Augen und strecken ihre Zunge heraus um die Gegner einzuschüchtern. Am Abend sehen wir dann die deutsche Version davon mit Maorigesang auf DVD. Es war wieder ein eindrucksvolles Erlebnis. Zum Schluss probieren wir noch ein Hangipie und stellen fest, es ist echt lecker.
Danach wartet schon Tagespunkt Nummer zwei: Wir durchfahren Rotoua und wollen zum Agrodome. Hier kann man sich eine Schafvorführung ansehen und sieht, wie sie geschoren werden. Insgesamt 19 verschiedene Schafarten gibt es in Neuseeland und jedes sieht anders aus. Ein witziger Moderator erklärt amüsant die verschiedenen Rassen und anschließend sehen wir live wie eines geschoren wird. Jarons Augen werden immer größer. Außerdem wird erklärt, wie die Hunde (meist Border Collies und deren Kreuzungen mit Jagdhunden) ihre Herde im Griff haben. Ein einziger Hund kann mit 3 Komandos bis zu 2.500 Schafe zusammentreiben. Wir sind beeindruckt und lassen alles auf uns wirken.
Jetzt müssen wir aber weiterfahren und wollen heute noch an die Ostküste, die Bay of Plenty. Hier erwartet uns die Kiwiregion Neuseelands und natürlich super Strände. Noch vor dem Abendbrot sind wir am Papamoa Strand und stecken unsere Füße ins kühle Nass.
06:30 Uhr klingelt der Wecker, schnell und leise mache ich mich fertig um zum nahen Pick Up Point zu gehen. Punkt 07:00 Uhr startet der Shuttle-Bus mit ca. 40 weiteren Verrückten und Wander-Enthusiasten. Nach etwa 30 min. Fahrt steige ich am Startpunkt der Strecke aus. Schon jetzt wird klar, dass ich unnötigen Ballast mit mir rumtragen werde. Eine Regenjacke und wärmende Oberbekleidung werden bei aktuellem Wetter nicht zum Einsatz kommen. Schnell noch das wichtigste Gepäckstück – die Spiegelreflexkamera – ausgepackt und dann gehe ich los.
Während Rene also fröhlich seine Wanderung absolviert, machen Jaron und ich einen exklusiven Mamatag. Nach dem Frühstück um 10 Uhr soll es losgehen. Meine Herausforderung heute lautet: Fahre den Camper aus der Anlage heraus und parke ihn weiter unten am öffentlichen Parkplatz. ( Und das bitte ohne Beulen etc.) Der Gedanke gruselt mich, aber ich habe ja keine Wahl! Ich drehe also den Schlüssel um und es tut sich nix. Nach 5 weiteren Versuchen ist mir klar, die Batterie muss leer sein. Ich habe jetzt langsam die entspannte neuseeländische Haltung und bewahre Ruhe. Bei den Jungs im Office frage ich um Hilfe bzw. nach dem Startkabel. Sie haben keins da, aber ich kann den nächstgelegenen Service Dienst anrufen. Dort erfahre ich, dass ich zunächst unseren Vermieter Maui kontaktieren muss, da ich sonst mal eben 180 Dollar zahlen darf. Bei Maui rufe ich also an, und dort sichert man mir zu, den Auftrag schnellstmöglich auszulösen. Jetzt heißt es warten! Jaron ist wchon gespannt auf das was kommt und ich sinniere über meine guten Englischkenntnisse. Über einen Popsong habe ich sogar mal das Wort Zündung gelernt, was sich jetzt mal als nützlich erwiesen hat. Nach 1h warten kommt jemand. Es stellt sich schnell raus, dass die Batterie in Ordnung ist, aber Rene im falschen Gang geparkt hat, und dies führt wohl häufig dazu dass man nicht losfahren kann. Mit ein paar Tricks springt der Motor wieder an. Ich könnte jetzt losfahren, ABER ich bekomme wieder den Automatikgang rein, noch die Bremse gelöst. Das wird mir jetzt echt zuviel. Im Office schmunzeln die 2 Jungs nur und meinen: Alles easy, wir können stehen bleiben bis Rene wiederkommt. Ich atme auf, das klingt nach dem besten Plan des Tages. Jetzt gegen 11.45Uhr kann ich endlich mit Jaron loswandern. Wir haben uns die 2-stündige Taranaki Falls Wanderung ausgesucht. Über Busch geht es hinein in den Wald. Stock und Steine sowie jede Menge Stufen führen uns immer entlang des Flusses, bis wir endlich den Wasserfall sehen können. Jaron rennt los um näher ranzukommen. Er hätte gerne wieder eine Dusche wie beim Franz Josef Gletscher. Dort machen wir unsere Mittagspause und sitzen schön im Schatten. Im Anschluss führt uns der Weg oberhalb des Wasserfalls und wir können toll auf ihn hinuntersehen.
Außerdem hat man hier den schönsten Blick auf beide Vulkane in der Sonne. Selbst hier finden wir alte Lavasteine und rote Erde, die Jaron spannend findet. Zum Abschluss essen wir ein Eis und warten auf unseren Papa. Was der wohl sagen wird? Er findet uns am alten Platz und staunt nur, was hier wieder los war. Aber nun fährt er mühelos vom Platz und wir wollen gemeinsam was essen gehen. Das haben wir uns heute alle redlich verdient!
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Wir starten gegen 10 mit unserer Fahrt in Richtung Tongariro Nationalpark und fahren gemütlich die ersten 70 km bis nach Whanganui. Uns umgibt nur eintöniges Farmland und wir wünschen uns die spannende Südinsel zurück. Allmählich verändert sich die Landschaft und wird hügeliger. In Whanganui decken wir uns mit Infobroschüren ein, denn die nächsten Tage wollen wir wandern und den Vulkan Tongariro näher unter die Lupe nehmen. Unsere Mittagspause verbringen wir im Ort und erklimmen den Hügel Durie Hill. Aber nicht etwa nur zu Fuß, durch einen 200 m langen Tunnel geht es bis zu einem Fahrstuhl, der uns auf den Hügel fährt. Selbstredend ist der Tunnel und Fahrstuhl absolut kindertauglich und löst mit seinem Echo Begeisterung aus.
Dann steht ein wichtiges Tagesziel an: Die Fahrt soll uns über die Whanganui River Road führen. Der Reiseführer gibt zu bedenken, dass sich diese 64 km nicht für lange Camper eignen, da die Strecke nicht nur kurvenreich und eng, sondern auch teilweise unbefestigt ist. Als ich das Verkehrsschild mit den Schlängeln sehe, wird mir schon beim Anblick flau im Magen. Aber Rene freut sich schon und fühlt sich trotz Ermahnung erst angespornt. Entlang des Flusses führt die Straße und ist wirklich schön. Es herrscht nur wenig Verkehr und uns begegnet auch kein anderes Wohnmobil, dafür aber ein großer Holzlaster. Wir halten den Atem an, kann man die Außenspiegel nicht auch einklappen? Es geht mal wieder gut und ich denke schlimmer kann es nicht mehr kommen. An manchen Stellen ist die Straße dem Abhang gefährlich nahe, und wie besagt extrem kurvenreich. Wer kann dabei prima schlafen? Jaron nutzt die Fahrt mal wieder für ein kurzes Nickerchen. Die letzten 10 km haben es in sich: Nur Schotterpiste und jetzt wird wieder klar wieso hier keine Camper fahren. Alle haben Hunger und wir essen munter Kekse, da es ja nur langsam vorwärts geht. Da fällt Jaron auf, dass wir noch nie bei Schotter gevespert haben. Ein neues Wort entsteht: Die Schottervesper.

Kaum haben wir die Whanganui River Road beendet, atme ich nur kurz auf. Die weitere Strecke ist ja fast noch schlimmer und schlängelt sich durch die Berge. Dafür bietet sich uns ein Traumanblick auf die vor uns liegenden Berge und Vulkane. Nach weiteren 30 km ist es geschafft, wir erreichen Whakapapa Village. Und die nächsten Touren sind schon geplant: Rene will morgen den Tongariro Alpine Crossing Weg mit nur 19 km laufen.

Der Wellingtoner Straßenlärm sowie das Tuckern der Fähre weckt mich um halb sechs Uhr morgens, aber beide Männer schlafen noch friedlich. Insbesondere der Kleine ist gestern völlig k.o. eingeschlafen. Mit Blick auf die morgendliche Rush-Hour frühstücken wir und beobachten die Menschen im Streß. Soviel Verkehr und Lärm ist uns schon ganz fremd geworden!
Heute vormittag steht der Besuch des Te Papa Museums an. Durch das Internet habe ich schon gestern viel darüber gelesen und bin schon ganz gespannt. Pünktlich um 10 Uhr macht das Nationalmuseum Neuseelands auf. Te Papa steht für „Unser Ort der Schätze“ und der Name ist Programm. Wir laufen die digitale Karte von Neuseeland ab und freuen uns über jeden Ort der Südinsel, den wir schon besucht haben.
Danach erforschen wir die geologischen Kräfte, die Neuseeland geformt haben. Im Erdbebenhaus werden wir dann so richtig durchgeschüttelt und können uns nur ansatzweise vorstellen, wie sich ein echtes Beben anfühlen muss. Weiter geht es mit der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt und insbesondere der Riesenkalmar aus der Antarktis hat es beiden Männern angetan. Jaron staunt über das Video, wie sie dieses schwere Ding aus dem Meer gehoben haben. Der Kiwi Vogel fehlt natürlich nicht und auch ein riesig wirkendes Skelett eines Blauwales ist ausgestellt.
Eine Etage höher erfahren wir mehr über die ersten Entdecker und natürlich die Ansiedelung der Maoris. Nur noch 25% der Gesamtfläche ist heutzutage ursprünglich als Nationalpark erhalten, der Rest wird von den Menschen landwirtschaftlich genutzt. Als Letztes besuchen wir natürlich die Welt der Maoris, um mehr über Ihre Kultur zu erfahren. Ihr Versammlungshaus mit all seinen schönen Schnitzereien beeindruckt nicht nur Jaron. Auch ihr grüner Stein wird ausgestellt und wir wissen noch vom Milford Sound, dass dort die Küste ist, wo nur Maoris ihn abbauen dürfen wie sich der kleinen Mann gleich erinnert. Nach gut 3 Stunden haben wir einen Bärenhunger und verweilen noch etwas im hauseigenen Restaurant. Abschließend ist dieses kostenlose Museum wirklich ein Muss für jeden NZ- Besucher und sollte keinesfalls fehlen!
Wir starten mit unserer Tour über die Nordinsel und besuchen zunächst noch den Mount Victoria Lookout, um die Aussicht über ganz Wellington zu genießen. Jetzt geht es aber ab auf die Autobahn und raus aus der Stadt. Von Ruhe keine Spur, der Verkehr ist gleich viel belebter als auf unserer geliebten Südinsel und auch sieht man gleich, hier wohnen eben doch 75 % der Neuseeländer. Vorbei geht es an kleinen Städten immer entlang der Küste in Richtung Whanganui. Um 6 erreichen wir bei Foxton den Himatangi Beach und schlagen hier unser Nachtlager auf. Wir erkunden noch den schwarzen Strand und stellen fest, dass man hier mit dem Auto an den Strand fährt bei max. 30 kmh. Kurios findet das Jaron und freut sich über die Tobemöglichkeiten.
Nach unserem Abendbrot wir noch schnell ein neues Legoauto zusammengebaut und dann geht es mit Taschenlampe ins Bett. Der Herbst kommt näher es ist schon um 20.15 Uhr dunkel.






















