Mit der Neuseeland Reiseplanung für unsere zweite Reise ans andere Ende der Welt begannen wir ca. 12 Monaten vor dem eigentlichen Reisetermin. Die Schulbefreiung hatten wir zu dem Zeitpunkt bereits in der Tasche. Von Anfang an war uns klar dass wir diesmal kein Reisebüro nutzen und wie bei der ersten Reise alles selbst recherchieren und buchen werden. In diesem ersten Teil befasse ich mich mit den Flügen.
Warum eine Neuseeland Reiseplanung ohne Reisebüro?
Ganz einfach: schlechte Erfahrungen. Vor vier Jahren haben wir zwei Reisebüros, ein in Berlin ansässiges auf AUS und NZ spezialisiertes Reisebüro sowie das ADAC-Reisezentrum (eine Empfehlung von Freunden), bemüht unseren konkreten Reisewunsch einmal durchzuplanen und zu kalkulieren. Aus zwei persönlichen Gesprächen vor Ort haben wir auch mit Nachfragen und reichlich Zeit insgesamt nur ein Angebot erhalten und dies konnte mit der parallel gelaufenen eigenen Recherche nicht konkurrieren.
Die Rahmenbedingungen für unsere Flüge
Flüge lassen sich über die Airlines nur max. 1 Jahr im voraus buchen. Es gibt auch Airlines die diesen Zeitraum zusätzlich einschränken. Die Portale für die Recherche und Buchung von Flügen lassen ebenfalls nur Buchungen für (Rück-)Reisetermine zu, die weniger als 1 Jahr voraus liegen. Zu Beginn Flugsuchmaschinen zu nutzen, liegt nahe, weil hier auf einen Blick die Angebote diverser Airlines miteinander verglichen werden können.
Einen konkreten Flugplan gab es mit Beginn der Recherche noch nicht. Neben den Terminen für Hin- und Rückflug stand nur fest dass es ab Berlin nach Neuseeland gehen und Béla seinen eigenen Sitz bekommen soll. Der erste Langstreckenflug soll über Nacht gehen. Die Aufenthalte bei den Zwischenstopps sollten nicht mehr als 4 Stunden dauern. Ob wir Auckland, Christchurch oder Wellington als Start und/oder Zielort für unsere Tour haben, war irrelevant da an allen internationalen Flughäfen auch Verleihstationen für die meisten Wohnmobil-Anbieter vorhanden sind.
Die Flugrecherche
Mit den vorhandenen Eckdaten und Bedingungen wurden nun diverse Portale (skyscanner, momondo, kayak) gefüttert. Diese und viele weitere Portale aggregieren die Angebote mehrerer Buchungsseiten und Airlines.
Hin und zurück mit dem gleichen Flugziel
- Berlin > Zwischenstop (ZS) > ZS > Auckland || Auckland > ZS > ZS > Berlin
- Berlin > ZS > ZS > Christchurch || Christchurch > ZS > ZS > Berlin
- Berlin > ZS > ZS > Wellington || Wellington > ZS > ZS > Berlin
- und einige weitere Varianten
Ankunft und Abflug müssen für uns nicht zwangsweise am selben Ort stattfinden
- Berlin > ZS > ZS > Auckland || Christchurch > ZS > ZS > Berlin
- Berlin > ZS > ZS > Christchurch || Wellington > ZS > ZS > Berlin
- Berlin > ZS > ZS > Wellington || Auckland > ZS > ZS > Berlin
- und einige weitere Varianten
Ohne zwei Zwischenstopps geht evtl. mit der einen oder anderen Airline aber generell mussten zwei Stopps in der Reiseplanung berücksichtigt werden. Fliegt man über Asien geht alles über Frankfurt und eine Stadt in Asien. Über Dubai steht ein in der Regel ein Stop in Australien mit auf dem Flugplan. Bei entgegengesetzter Flugrichtung ist London sicher und Los Angeles sehr wahrscheinlich als Zwischenstopp auf dem Flugplan.
Man sieht es gibt nicht den einen Weg von A nach B. Die Zahl der möglichen Airlines lies sich schnell auf eine Hand voll reduzieren, weil Mondpreise, unfassbar lange Aufenthalte und entsprechend lange Reisezeiten nicht beachtet wurden.
Schneller als man die Eckdaten und Bedingungen für die Flüge eingegeben hat, wurde eine Liste mit möglichen Flug-Kombinationen bereitgestellt. Gleichzeitig bettelten diverse Buchungsoptionen darum wahrgenommen zu werden.
Puuh! Die Preise variierten von knapp 1.000 € bis über 3.000 € pro Person.
Um die Preise zu verifizieren wurde bei den im Vergleich enthaltenen Airlines auch noch einmal direkt gecheckt. In der Regel waren die Preise direkt bei den Airlines identisch oder sehr ähnlich zu denen in den Suchmaschinen.
Hilfe! Das Baby möchte ein Sitzplatz!
Babies und Kinder unter 2 Jahren fliegen bei den Airlines für 10-20% des Normalpreises auf dem Schoß eines Erwachsenen bzw. in einem Bassinet mit. Béla ist zu Reisebeginn 11 Monate alt und schon jetzt (mit 6 Monaten) nicht lange auf dem Schoß zu bändigen. Da auch Jaron ähnlich gestrickt war, ist von Anfang an klar gewesen dass wir ihn nicht 24h+ ohne eigenen Sitz lassen wollen. Für unser aller Wohlergehen, wegen der Bequemlichkeit und für Bélas Sicherheit an Board wollten wir für ihn einen eigenen Sitzplatz. Die Kosten für den eigenen Sitzplatz sind nicht ohne: 80% des Normalpreises.
Man sollte meinen die Flugsuchmaschinen und Buchungsseiten wissen das auch und berücksichtigen es irgendwie. Doch nix da. Die Flugsuchmaschinen wollen den Fall „Baby mit Sitz“ wohl nicht abbilden. Die Buchungsseiten sind ebenso nicht in der Lage gewesen dem Baby einen Sitz zu verkaufen. Schön doof. Manche Eltern ändern an der Stelle möglicherweise ihre Einstellung und sagen sich „ach dann eben ohne eigenen Sitz, wenn das hier nicht anders funktioniert“ doch für uns kam das nicht in Frage. Die Möglichkeiten mal eben ein gefundenes Schnäppchen online zu buchen, war damit allerdings wohl ersteinmal dahin. Ohne direkten Draht zur einer Airline oder der online vorhandenen Buchungsoption „Baby + Sitzplatz“ ging nichts.
Gebucht wurde letztendlich online bei der Lufthansa. Nach telefonischer Rücksprache wurde uns versichert, dass die gewünschte Buchung (2 Erw., ein Kind, ein Baby mit Sitz) über die Online-Buchung funktioniert und für alle beteiligten Airlines (Lufthansa, Thai Airways und Air New Zealand) auch der Sitzplatz fürs Baby dabei ist.
Unsere Flüge
- Hinflug: Berlin – Frankfurt – Shanghai – Auckland
- Reisezeit hin: 28:05 h / inkl. 04:35 h für die Zwischenstops in Frankfurt und Shanghai
- Rückflug: Auckland – Bangkok – Frankfurt – Berlin
- Reisezeit zurück: 29:05 h / inkl. 04:00 h für die Zwischenstops in Bangkok und Frankfurt
- Kosten pro Nase: 1.350 €
Abschließend noch ein paar Tipps für die Flugbuchung mit Baby
- Sitzplatz für Babies direkt über eine Airline sichern
- Buchungsseiten bilden Sitzplätze für Babies meist nicht ab
- Langstreckenflüge auf den Nachtschlaf des Babies anpassen
- Wer über Nacht fliegt, darf damit rechnen dass das Baby den langen Flug weitestgehend verschläft.
- Flexibilität bei den Reiseterminen spart Geld
- Wer nicht an konkrete Tage gebunden ist, kann sich auf die günstigsten Tage festlegen.
- Frühzeitiges Buchen erlaubt die Reservierung eines Bassinets.
- Vorsicht! Nicht jede Airline garantiert dem Baby sein Bassinet auch wenn dieses frühzeitig reserviert wurde.
- Längere Aufenthalte vermeiden/verplanen
- Das warten auf den Weiterflug nach einem langen Flug kann sehr anstrengend sein.
- Flughafenangebote (Stadtrundfahrt, Hotel …) nutzen.
- Einen Stopover-Aufenthalt für einen oder mehrere Tage einplanen.
- Qualität der Airline ist wichtiger als der Preis
- Was nützt der günstigste aller Flüge, wenn dieser ewig dauert, ungünstig liegt und am Familienfrieden sägt.
Weitere Punkte unserer Neuseeland Reiseplanung
- Das Wohnmobil
- Fähre und Inlandsflug
- Übernachtungen
- Versicherungen