Wir erwachten am wunderschön blau schimmernden Lake Tekapo, allerdings mal wieder bei dicken Wolken am Himmel.
Der gestrige Sonnenschein war verflogen, und wir waren glücklich dass es noch nicht regnete. Denn das nächste Schlechtwetter war bereits angesagt. Für ganz Neuseeland ist ein Tiefdruckgebiet mit viel Regen in den kommenden 48 Stunden vorausgesagt! So langsam nervt uns das Wetter. So viel Rücksicht kann doch nun kein Urlauber nehmen, oder?
Jedenfalls muss man am Lake Tekapo unbedingt mal hoch auf den Mount John, um das Observatorium anzuschauen. Die Aussicht von dort oben muss besonders bei Sonnenschein super toll sein auf den See! Und natürlich gibt es dort Tages- und Nachtführungen zum unglaublichen Sternenhimmel. Jaron und Réne nahmen auch gleich an einer Führung durch das Observatorium teil und durften mal durch ein Fernrohr nach dem Mount Cook (3.754 m hoch) Ausschau halten. Aber nix da, er verschwand im Nebel und es schneit wohl auch da oben. Der höchste Gipfel des Landes heißt bei den Maori wohl aus guten Grund „Wolkenaufspießer“. Dieser ist unser nächstes Ziel und so fuhren wir am Schwestersee dem Lake Pukaki vorbei und in Richtung Mount Cook.
René hatte sich für heute noch eine Kurzwanderung ausgesucht zu den Blue Lakes und dem Tasman Getscher. Der Gletscher-See wirkte riesig. Man kann zu den Eisbergen, die darin schwimmen, mit Booten heranfahren – aber leider heute wohl nicht. Während der Wanderung fing es bereits langsam an zu nieseln. Das Tiefdruckgebiet schob sich nun über die Südalpen und das Schlechtwetter begann.
Der nächste Campingplatz war nicht weit entfernt. Dieser DOC-Platz liegt wieder super schön im Nationalpark dicht bei vielen Wanderungen, hat aber eben nicht mehr als eine Toilette und einen unbeheizten Aufenthaltsraum. Bei der Ankunft zeigte unser Wohnmobil nur noch 10°C an und das war nur der Vorgeschmack! Im Laufe des Abends wurde es immer kälter und wir froren schon beim Sitzen im Camper. Alle Decken kamen zum Einsatz und es regnete stark. Neben uns auf der Wiese baute ein Vater gerade sein Zelt auf – für die Familie mit Baby! Wir staunen immer wieder wir hartgesotten manche im Zelt schlafen und das bei Wind und Wetter. Gerade abends um 21 Uhr im Camper – ich fror durch sämtliche Jacken – dachte ich an die Familie im Zelt!
Die Nacht wurde noch unerträglicher, der Regen war so dermaßen stark und laut, dass an einschlafen kaum zu denken war. Die Standheizung funktioniert nur wenn der Tank mindestens ein Viertel voll ist.
Ihr wisst was jetzt kommt? Natürlich hatten wir nicht genug Diesel um dieses Mal die Heizung einzuschalten. Wir waren mit ca. 20% Tankfüllung unterwegs.
Béla schlief dennoch sehr gut und hatte es immer warm in seinem Bett. Er hatte seinen Body, einen Schlafanzug, den Innen- und den Außenschlafsack an. Darüber lag eine doppelte Fleecedecke, eine von unseren Bettdecken und eine dicke Wolldecke. Ordentlich Gewicht für den Racker und genug um ihn schön warm zu halten. Er schlief fast ohne sich zu bewegen. 😉
Am heutigen Morgen war es nicht nur a….kalt, nein es hatte tatsächlich geschneit! Es waren ganze 3°C morgens um 9 Uhr und Jaron freute sich diebisch über den Schnee. Zwar nur eine leichte Schneedecke, aber kaum zu fassen! Soll das Sommer sein? Und es gibt tatsächlich Leute, die bei 3°C eine Wanderung unternehmen! Wir hatten nur eins zum Ziel: Sofort losfahren, tanken und das Auto warm kriegen! Schon das Anziehen unter der eigenen Decke war ein Abenteuer und wir hatten jeder 3 Schichten an bei der Abfahrt.
Da wir uns hier im Südwesten der Südinsel in einer recht dünn besiedelten Region, mit weiten Entfernungen ohne Tankstellen, Supermärkten oder sonstigen nützlichen Einrichtungen befinden, halten wir die Vorräte nun besonders gut im Auge und den Tank immer so voll wie möglich.
Nochmal wird uns die Standheizung nicht im Stich lassen. Und ihr braucht euch auch keine Sorgen machen. 😉
2 Kommentare
Vom Schnee gibts keine Fotos, weil eine gewisse Mitreisende es nicht für nötig befand die SD-Karte wieder in die Kamera zu stecken. Sämtliche Bilder landeten so direkt im Nirvana! 🙁
Sieht nicht so aus, als dass wir euch im Moment beneiden müssten. Man kann nur hoffen, dass ihr alle gesund bleibt! Wie ein Sommerurlaub sehen eure Bilder wirklich nicht gerade aus. Mir wäre die Gegend etwas zu einsam, die schönen Strände der Nordinsel finde ich verlockender. In Richtung Gletscher wird es sicher auch nicht wärmer. Trotzdem weiterhin viel Spaß!